Kreisgruppe Gütersloh

220920-BUND-Kreisgruppe GT - Mitgliederversammlung

Vortrag: Verkehrsproblematik trotz neuer Straßen

Ein kleiner Teil der über 1.200 BUND-Mitglieder im Kreis Gütersloh. Von links: Hans-Ulrich Birke, Marlies Weihrauch, Markus Lakämper, Bernd Schüre, Hartmut Lüker, Birgit Lutzer, Elisabeth Meier, Ingold Klee, Gabi Diekötter, Erfried Czaia, Matthias Landwehr und Reinhard Fink.

Bei der Mitgliederversammlung der Kreisgruppe Gütersloh des BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e. V.) am 20.09.22 standen die Folgen des Baues einer neuen Bundesstraße, vom Verband geförderte Umweltprojekte und Vorstandswahlen auf dem Programm.

Flächenversiegelung, Natur- und Kulturzerstörung durch die B 64 n

Um das Thema „Straßenbau und die Folgen für Natur und Kultur“ ging es bei einem Fachvortrag. Referentin Elisabeth Meier vom Verein „Kulturlandschaft Sundern-Samtholz-Brocke. V.“ aus Herzebrock-Clarholz“ erläuterte den Planungsstand der B 64 n. Seit fast 30 Jahren kämpft sie mit vielen anderen gegen das Großvorhaben. Meier: „Wir fragen uns, ob die immensen Kosten kalkulierbar sind und im Verhältnis zum Nutzen einer weiteren Bundesstraße stehen.“ Sie fügt hinzu: „Das Verkehrsaufkommen wird in den nächsten Jahren abnehmen. Noch mehr riesige Verbindungsstraßen schaden mehr als dass sie nützen. Sie sind überflüssig.“ Abgesehen davon, sieht der Verein eine Zerschneidung und Entwertung der Landschaft für Naherholung und den „sanften“ Tourismus wie Radfahren, Wandern, Joggen, Reiten, Spazierengehen. „Durch den Bau würde es zu einer Gefährdung von Naturdenkmälern und einer historischen, fast 1000jährigen Klosteranlage in Clarholz kommen.“ Auch die Landwirtschaft werde massiv durch den Straßenbau geschädigt.

Alle Umweltschützer/innen und Interessierte willkommen im Klimabüro

Moderator Kurt Gramlich nutzte die Mitgliederversammlung, um auf das Klimabüro in der Gütersloher Schulstraße 5 als wichtige Anlaufstelle für Umweltinteressierte hinzuweisen. Die Räume wurden von mehreren Umweltverbänden aus dem Kreis Gütersloh angemietet und eingerichtet. Dort finden Veranstaltungen statt. Doch man könne “einfach so“ vorbeischauen. Mit-Initiator Markus Lakämper: „Ein Besuch lohnt sich auch für private Umweltschutz-Interessierte.“ Gramlich: „Sogar Gütersloher Verwaltungsmitarbeitende nehmen das Angebot an, ab und zu auf einen Kaffee und Gespräche vorbeizuschauen.“ Ein solcher inoffizieller Austausch oder „Flurfunk“ sei sehr wertvoll für die Beziehungspflege und als Informationsaustausch.

Neues Gesicht im Kreisgruppenvorstand

Auf der Mitgliederversammlung ging es zudem um eine Bestandsaufnahme mit Zahlen: „Wir haben inzwischen 1.200 Mitglieder, davon 650 mehr oder weniger Aktive im Kreis Gütersloh“, sagte Vorsitzender Matthias Landwehr. Kassierer Reinhard Fink präsentierte Einnahmen und Ausgaben. „Wir fördern viele einzelne Umweltprojekte wie zum Beispiel das Lastenrad Augustine des ADFC.“ Neben Informationsaustausch fanden Vorstandswahlen statt. Ab sofort steht Dr. Birgit Lutzer aus Steinhagen dem ersten Vorsitzenden als Stellvertreterin zur Seite. Die 55-jährige Hochschullehrerin und Fachjournalistin wird sich um die Pressearbeit und die Mitgliederzeitung BUNDSchau der Kreisgruppe kümmern. „Mir liegt die Vernetzung von Umweltgruppierungen am Herzen. Gerade im Bereich umweltpolitischer Entscheidungsprozesse sehe ich großen Handlungs- und Mitwirkungsbedarf.“