Der Klimawandel und seine realen Folgen

Der Klimawandel ist real, wissenschaftlich bestätigt und für uns alle bedrohlich

Die Zeiten sind vorbei, in denen der Klimawandel nur eine Marginalspalte in den Zeitungen erreicht hat. Spätestens seit den von der jungen Klimaaktivistin Greta Thunberg initiierten und mittlerweile weltweit sichtbaren "Fridays for Future"-Demonstrationen der Jugend sind wir alle aufgerüttelt, uns mit dem Klimawandel und seinen realen und sehr bedrohlichen Folgen für unseren Planeten zu beschäftigen.

 

Alarmierender Temperaturanstieg in den letzten Jahrzehnten

Temperaturen der letzten 1000 Jahre (Nordhemisphäre)  (DeWikiMan / Wikimedia Creative Commons )

Die obige Grafik verdeutlicht, dass die globale Durchschnittstemperatur sich seit den letzten Jahrzehnten sehr stark erhöht hat. Dieser Trend ist alarmierend und sollte unmittelbar die Frage aufwerfen, was dies für uns bedeutet und wie wir dem entgegenwirken können, damit unsere Temperaturen wieder auf ein stabileres Level reguliert werden können.

Die Zeiten sind vorbei, in denen wir uns darauf verlassen konnten, dass die Politik und die großen Unternehmen so handeln, dass unsere Erde auch in Zukunft noch für uns alle bewohnbar bleibt.

Es ist an der Zeit, dass wir uns genauer mit dem Klimawandel und dessen Folgen auseinandersetzen, um die Zusammenhänge zu verstehen, die aktuell zu der bedrohlichen globalen Erwärmung unseres Planeten führen. Es ist jetzt an der Zeit, dass jede*r verantwortungsvoll mit den Ressourcen auf unserer Erde umgeht und dazu beiträgt, dass sie auch in Zukunft das bleiben kann, was sie immer war: unser Zuhause und der einzige Planet, auf dem wir Menschen und alle Tiere und Pflanzen dieser Erde leben können.

Was bedeuten die häufig diskutierten und im Klimagipfel angestrebten 1,5 - 2 °C globaler Erwärmung konkret?

Auf den allerersten Blick könnte man noch vermuten, eine Klimaerwärmung von 1,5 - 2 °C habe vielleicht gar keine so gravierenden Auswirkungen auf unsere Erde, da wir diesen Unterschied kaum auf der Haut spüren können. Doch Vorsicht: Diese Annahme ist jedoch in Bezug auf den Klimawandel keineswegs korrekt!
"Der Pariser Klimagipfel beschloss 2015 eine Verschärfung der weltweiten Klimaschutz-Ziele - und die Erderhitzung nicht bloß auf 2 °C zu begrenzen, wie seit vielen Jahren diskutiert wird, sondern sogar 1,5 °C zu versuchen." (aus dem Artikel "Machen 0,5 °C Erderwärmung wirklich einen Unterschied?" auf klimafakten.de) Schauen wir doch mal genauer hin, was wirklich dahinter steckt. Welche bedrohlichen Veränderungen kommen schon bei diesem zuächst gering erscheinenden Temperaturanstieg auf uns zu?

Forscherteams haben weltweit untersucht, welche Folgen eine Erhitzung um 1,5 °C im Vergleich zu 2 °C für unsere Erde haben würde. Auf Basis dieser Erkenntnisse hat auch Klimafakten.de klare Antworten und eine Grafik zusammengestellt. Die davon wesentlichen Fakten finden Sie auch hier im Überblick zusammengefasst:

Bereits ein halbes Grad Celsius zwischen 1,5 und 2 °C macht einen gravierenden Unterschied! 

  • Hitzerekorde werden Normalität
    Die Häufigkeit von Hitzesommern würde bei einem Anstieg von 1,5 °C nur knapp halb so stark steigen und deutlich weniger Menschen wären von Hitzewellen und Dürren betroffen.
  • Anstieg des Meeresspiegels und Überschwemmungen
    Der Anstieg des Meeresspiegels würde bei 1,5 °C deutlich gedämpft, die Gefahr von Sturmfluten an Küsten sowie die Überschwemmungen an Flüssen würden deutlich geringer ausfallen. 
  • Korallensterben
    Bei einem Temperaturanstieg um 2 °C sind schätzungsweise 99 Prozent der Korallenriffe vom Absterben bedroht - bei 1,5 °C wären es zwar immer noch 70 Prozent, aber die Chance zum Überleben zumindest eines Teils der Riffe stiege deutlich.
  • Pflanzensterben
    Eine Erwärmung von 2 °C bedroht doppelt so viele Pflanzenarten vom Aussterben wie 1,5 °C. 
  • Artensterben 
    Eine Erwärmung von 2 °C bedroht doppelt so viele Wirbeltierarten vom Aussterben wie 1,5 °C. Betrachtet man Insektenarten, sind sogar dreimal so viele Arten vom Aussterben bedroht. 
  • Anstieg der Krankheiten
    Bei einer Erwärmung von 2 °C ist mit einer stärkeren Verbreitung von Krankheiten zu rechnen, was u.a. die Landwirtschaft treffen wird.

Was muss man über den Klimawandel wissen - wie sehen die konkreten Folgen aus, wenn wir jetzt nichts tun?

Im Folgenden finden sich einige alarmierende Zitate zu den Folgen des Klimawandels:

  • "Beunruhigend ist, dass wir den Punkt erreichen könnten, an dem die Erde die Erwärmung verstärkt. Das passiert gerade in Grönland."
    (Professor Johan Rockström, Environmental Science, Universität Stockholm, aus dem Dokumentarfilm "Before the Flood", 2016)
  • "Die Polkappen werden schmelzen, der Meeresspiegel wird steigen, Unwetter werden zunehmen, ebenso Fluten, Dürren und Brände."
    (zitiert Al Gore, aus dem Dokumentarfilm "Before the Flood", 2016)
  • "2040 wird man den Nordpol mit dem Schiff überqueren können."
    (Dokumentarfilm "Before the Flood", 2016)
  • "Bis Ende diesen Jahrhunderts werden die Meeresspiegel um bis zu 1,6 Meter steigen."
    (Dokumentarfilm "Planet Re:Think", 2013)
  • "Wenn die derzeitige Entwicklung anhält, wird der Klimawandel einige Länder fast 20% des BIP kosten." (Dokumentarfilm "Re:Think", 2013)
  • "Wir bewegen uns in diesem Jahrhundert auf eine Erwärmung um 4 °C zu, so warm war es auf der Erde seit 4 Millionen Jahren nicht."
    (Professor Johan Rockström, Environmental Science, Universität Stockholm, aus dem Dokumentarfilm "Before the Flood", 2016)
  • "Bei 3-4 °C wird es Hitzewellen geben, einige Gebiete werden nicht mehr bewohnbar sein. Der Landbau um den Äquator wird zusammenbrechen, wir wären nicht mehr in der Lage, alle zu versorgen." (Dokumentarfilm "Before the Flood", 2016)

Als zentrale Ursache des vom Menschen verursachten bzw. anthropogenen Treibhauseffektes werden freigesetzte Treibhausgase betrachtet. Dabei steht das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid, bzw. auch nach seiner Summenformel CO2 benannt, im Vordergrund. Dieses wird z.B. in großem Umfang bei der Fleischproduktion aber auch beim Abbrennen von Regelwäldern z.B. zur Gewinnung von Palmöl freigesetzt. 

Darüber hinaus trägt das Treibhausgas Methan mit der Summenformel CH4 in noch stärkerem Umfang zur Erwärmung unserer Erde bei, das beispielsweise in großem Ausmaß bei der Rindfleisch-Produktion ausgestoßen wird. Nach der Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb) "hat Methan einen ca. 20 Mal stärkeren Treibhauseffekt als Kohlendioxid" (vgl. Artikel "Vom Menschen gemacht - Der anthropogene Treibhauseffekt"). Zudem ist Methan teilweise auch im Eis der Gletscher eingeschlossen und wird in die Atmosphäre freigesetzt, wenn diese vollständig abschmelzen. 

Was können wir aktiv dazu beitragen, um eine Klimawende zu erreichen?

Es gibt verschiedene Strategien, die aus zwei Richtungen zur Klimarettung wirksam sein können. Dies umfasst auf der einen Seite die sofort umsetzbaren Maßnahmen, die jeder Mensch für sich wirksam umsetzen kann. Diese gehören zu den Bottom-Up Ansätzen, die durch das aktive Mitmachen vieler einzelner Menschen ihre volle Wirksamkeit entfalten. Auf der anderen Seite gibt es noch die mittel- bis langfristige Maßnahmen, die darauf hinauslaufen, Thema zentral über die Politik anzugehen. Diese gehören zu den Top-Down Ansätzen, bei denen von Politikern neue Gesetze oder Steuersätze eingeführt werden, die darauf ausgerichtet sind, unsere CO2-Emissionen effektiv und nachhaltig zu reduzieren.

Es ist empfehlenswert, aus beiden Richtungen gegen den Klimawandel aktiv zu werden, um nachhaltig etwas zu bewirken. Im Folgenden finden Sie ein paar Inspirationen dazu:

  • Die Wirtschaft über den eigenen Konsum zur Kursänderung bringen
    Dies betrifft einen Wandel in unseren Gewohnheiten bzw. in unserem Lebensstil. Wir sollten uns aktiv damit auseinandersetzten, was wir kaufen, was wir essen und was wir als Ressource verbrauchen (z.B. Strom aus erneuerbaren Energien beziehen).
    Lesen Sie dazu mehr unter "Klimaschutz und Nachhaltigkeit"
  • Wir sollten nur noch Politiker wählen, die sich aktiv gegen den Klimawandel einsetzen - alternativ können wir uns auch selbst in der Politik zur Wahl aufstellen lassen
    Fossile Energien dürfen über die Politik nicht mehr subventioniert werden, stattdessen muss der Kurs auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Auch über eine CO2-Steuer kann die Wirtschaft dazu bewegt werden, klimafreundlicher zu produzieren und auf "grüne" Produkte umzusteigen.

Interessante Dokumentarfilme rund um den Klimawandel

Natürlich ist es am besten, sich ein fundiertes, eigenes Bild vom Klimawandel zu machen. Im digitalen Zeitalter gibt es eine Vielzahl guter Dokumentarfilme, die dabei unterstützen können, sich einen Überblick über den Klimawandel und damit auch die Zusammenhänge von Erderwärmung, Umweltkatastrophen, Vernichtung von Lebensräumen, Ungleichgewicht der Ökosysteme und Artensterben zu verschaffen.

Besonders zu empfehlen dazu sind die folgenden drei Filme:

"Eine unbequeme Wahrheit - eine globale Warnung" (An Inconvenient Truth, 2006)
In dem ersten Film "Eine unbequeme Wahrheit", der auch einen Oscar als "Bester Dokumentarfilm" gewann, bringt der ehemalige Vizepräsident und besonders engagierte Klimaaktivist Al Gore die Wahrheit über den Klimawandel auf den Punkt. Dieser Film ist insbesondere in Bezug auf die Ursachen und die Entstehung des Klimawandels interessant.

"Immer noch eine unbequeme Wahrheit - unsere Zeit läuft" (An Inconvenient Sequel, 2017)
In dem zweiten Film "Immer noch eine unbequeme Wahrheit" wird das Thema Klimawandel in Anschluss an den ersten Film wieder aufgegriffen und die politischen Entwicklungen seitdem dokumentiert. Diese schaffen Hoffnung und inspirieren auch, um selbst aktiv zu werden.

"Before the Flood" (2016)
In dem dritten Film "Before the Flood" dokumentiert der Oscarpreisträger und UN-Friedensnobelpreisträger Leonardo DiCaprio, der sich ebenfalls seit Jahren stark für den Klimaschutz macht, welche massiven Auswirkungen die globale Erwärmung bisher schon gezeigt hat. Es wird dazu aufgezeigt, was sich bisher getan hat bzw. wie sich die Erde verändern wird, wenn wir nicht bald alle aktiv einschreiten.

Die ersten beiden Filme verdeutlichen sowohl wissenschaftlich fundiert als auch aufrüttelnd, warum der Klimawandel von den Menschen und ihrem stark wirtschaftlich orientierten Umgang mit den Ressourcen auf der Erde verursacht wurde. Es wird ein eindrucksvoller Einblick in die Arbeit des engagierten Klimaaktivisten Al Gore gegeben, der Hoffnung macht, da er seine jahrzehntelange Mission darin sieht, die Menschen auf der ganzen Welt für den Klimawandel zu sensibilisieren, um sie rechtzeitig zum Umdenken zu bewegen, bevor es für die Erde zu spät ist. Leonardo DiCaprio wurde ebenfalls von Al Gore für den Klimawandel sensibilisiert, als er Anfang 20 war und dokumentierte im dritten Film nun anschaulich bereits eingetretene bedrohliche Veränderungen weltweit. Er bringt dazu interessante Blickwinkel bekannter Persönlichkeiten und wissenschaftlicher Klimaexperten mit ein.

"Unser Planet" (Our Planet, Miniserie auf Netflix, 8 Folgen, 2019)

Wer sich zudem einen tieferen Einblick über die Zusammenhänge des Klimawandels im Ökosystem verschaffen und verstehen möchte, was der Klimawandel für bedrohliche Konsequenzen für die Natur- und Tierwelt mit sich bringt, ist bei dieser Serie genau richtig. Zudem wird hier erlebbar, wie beeindruckend und vielfältig die Natur ist, die wir nun bewahren müssen. Jede Folge befasst sich nach der ersten Einführungsfolge intensiv mit den atemberaubend schönen Lebensräumen auf der Erde: "Eiswelten", "Dschungel", "Küstenmeere", "Wüsten und Grasland", "Die Hochsee", "Süßwasser" und "Wälder". Insgesamt bekommt man einen guten Überblick über die Ökosysteme und auch auf die Auswirkungen der globalen Erwärmung.

"Planet Re:Think" (2013)

Dieser Film skizziert unterschiedliche Ansätze von Re:cyclen, Re:naturieren, Re:duzieren bis hin zu Re:generieren. Diese sollen dabei unterstützen, einen neuen Kurs einzuschlagen, um die Ressourcen unserer Erde bedachter und umweltschonender zu nutzen. Dies ist insbesondere wichtig, da die Rolle der Ökobilanz sowohl für Unternehmen als auch für Privatpersonen immer mehr im Mittelpunkt stehen muss, damit wir dem Klimawandel aktiv entgegentreten können.