Nachhaltigkeit und Klimawandel gehören zusammen

Poster-Vortrag bei der Jahreshauptversammlung der BUND-Kreisgruppe Gütersloh

Eine von den Vereinten Nationen entwickelte Posterserie „Klimawissen für alle“ war der Aufhänger für einen Vortrag auf der Jahreshauptversammlung der BUND-Kreisgruppe Gütersloh in der Haller Remise.

Der Klimawandel schreitet voran, Gegenmaßnahmen bleiben aus

Referent Henning Schwarze (Bildmitte) ist seit 2001 als Berater für die Vereinten Nationen tätig. Die auf den 17 Postern dargestellten Ziele wurden als weltweiter Plan unter dem Titel „Agenda 2030“ entwickelt.  Die gemeinsame Vision zur Bekämpfung der Armut und Reduzierung von Ungleichheiten soll seit 2016 in nationale Entwicklungspläne überführt werden. „Da bohren wir dicke Bretter, denn viele Länder tun sich schwer“, sagte der Geograf, der auch als Klimaschutzmanager der Gemeinde Schlangen arbeitet.

Bezug zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN

Die Posterserie stellt dar, welche Folgen durch den Klimawandel drohen und wie man diese abmildern kann. So lautet etwa das erste Nachhaltigkeitsziel, dass die Armut beseitigt werden soll. Schwarze: „Arme sind viel stärker von den Folgen des Klimawandels betroffen. Sie haben zu wenig Geld, um sich zu schützen.“ Als Beispiel nannte er Wohnungen und Unterkünfte in schlechter Qualität, die kaum gegen Extremwetter schützten. Damit kam er zu einem weiteren Ziel: Die durch den Klimawandel verschärfte Ungerechtigkeit sorge dafür, dass Spannungen und Konflikte innerhalb von Gesellschaften und weltweit zunähmen. „Es wird immer mehr Flüchtlinge geben, denn Teile der Erde werden unbewohnbar. So kommen sie dann in Länder, in denen man noch leben kann.“

Auch in Deutschland zeigt der Klimawandel sein Gesicht

Dass der weltweite Hunger durch den Klimawandel steigt, liegt ebenfalls auf der Hand. „Ich denke an Fehlernten durch Trockenheit und Überschwemmungen. Davon sind im Übrigen auch unsere landwirtschaftlichen Betriebe betroffen.“ Beim Ziel „Klima und Innovation“ verwies der Referent auf Technologien für erneuerbare Energien. „Doch die oft von Politkern gepredigte Innovationsgläubigkeit bei der Bekämpfung des Klimawandels muss zwingend ergänzt werden durch weitere Maßnahmen.“ Umweltschützer forderten schon lange Tempolimits, die kostengünstig und einfach umsetzen seien. „Doch dagegen hat unsere Autolobby bisher erfolgreich gekämpft.“

Der Blick aufs Ganze und Aktivitäten vor Ort

Am Schluss zog er ein Fazit. Das Motto bei Umweltproblemen müsse sein „Global denken, lokal handeln.“ Es gehe darum, die übergeordneten Zusammenhänge zu sehen und sich vor Ort einzusetzen. „Das tut ihr in der BUND-Kreisgruppe Gütersloh, und viele andere eurer Mitglieder auch. Daumen hoch!“

Gedenken an "Mister Nachhaltigkeit" Klaus Töpfer

Das Gütersloher BUND-Mitglied Achim Hertzke hatte den Kontakt zu Schwarze hergestellt, denn auch ihn bewegt das Thema der Nachhaltigkeit. Als Vorstandsmitglied der BUND-Regionalgruppe OWL hatte er Begegnungen mit dem gerade verstorbenen Umweltminister a. D., Klaus Töpfer. „Er wurde erst scherzhaft als Mister Umweltschutz bezeichnet, später als Mister Nachhaltigkeit,“ erläuterte er. Durch diese Verbindung habe der BUND Wertschätzung für die Verbandsarbeit zum Thema der Nachhaltigkeit bekommen.