Hagedorn-Eiche fällt für Gewinninteressen
Umweltschützer/innen kämpften bis zuletzt für den Baum
Hagedorn-Eiche – so wird der 250 Jahre alte, wunderschöne Baum von Umweltschützern bezeichnet. Sie fiel am 27.11.24 dem Gewinnstreben und politischem Kalkül zum Opfer.
Umweltschützer hofften bis zum bitteren Ende
Mitglieder der BUND-Kreisgruppe Gütersloh, der GNU und Anwohner/innen hatten bis zuletzt gehofft, die Eiche könne trotz anderslautender Beschlüsse am Leben bleiben. Doch nun hat die Hagedorn-Gruppe mit Bagger, Säge und anderen Werkzeugen Tatsachen geschaffen: Nur ein riesiger Stumpf ist stehen geblieben, während im Hintergrund wohl schon das Gerüst der neuen Lagerhalle zu sehen ist.
Wut und Trauer bei Menschen mit Herz für Pflanzen und Tiere
BUND-Kreisgruppenmitglied Anette Klee ist fassungslos. Sie hat mit anderen für die Eiche demonstriert und sich an vielen Aktionen beteiligt. „Es ist absolut empörend für mich, dass es, wenn es um wirtschaftliche Interessen geht, keinerlei Tabus mehr zu geben scheint.“ Sie fügt hinzu: „Was hier geschehen ist, ist eine kaum mit Worten zu beschreibende Tragödie, die ich absolut unakzeptabel finde.“
Bei Hagedorn weichen Worte und Taten voneinander ab
Dabei wirbt Hagedorn auf seiner Firmenwebsite mit Nachhaltigkeit und Umweltschutz, Themen, die uns alle etwas angingen. Dennoch entschieden sich die Verantwortlichen gegen einen Erhalt der großen Eiche. Birgit Lutzer, Kreisgruppenvorstand: „All die hehren Worte sind für uns unglaubwürdiges Greenwashing, da das Handeln der Hagedorn-Gruppe dagegenspricht.“ Fast schon zynisch wirke die Fällmaßnahme vor diesem Hintergrund. „Wir erinnern uns noch gut an die Reitanlagen-Pläne von Barbara Hagedorn. Hoffentlich fällt das letzte Wort zu Gunsten der Natur.“
SPD kippte bei der Abstimmung
Der Eichenfällung vorangegangen war ein politisches Tauziehen, bei dem die SPD zunächst für den Baum-Erhalt und dann doch dagegen war. Mit 31 gegen 19 Stimmen und einer Enthaltung hatten CDU, SPD, FDP, AfD die Fällung im März 2024 durchgesetzt. Lutzer: „Auch bei der politischen Mehrheit ist eine klare Tendenz zu erkennen, bei winkender Gewerbesteuer den Umweltschutz ganz schnell hintenan zu stellen.“