Reiterhof Werther - Biotop-Wiederherstellung auf den letzen Drücker
Amphibienwanderungen stehen unmittelbar bevor

Auf der Reitanlage Bergkamp in Werther tut sich etwas: Seit dem 16. Januar 2025 sind zwei große Bagger, ein Minibagger und Transportfahrzeuge im Biotopbereich im Einsatz. Die Wiederherstellungsarbeiten des kleinen Teiches und des Fließgewässers laufen in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Gütersloh. Ziel ist, den Amphibien zur anstehenden Laichsaison wieder geeignete Lebensräume zu bieten.
Update vom 28.01.25: Es ist nur ein kleiner Teich ausgehoben worden. Wir hoffen, dass es sich um einen Zwischenstand statt den endgültigen Biotop-"Rückbau" handelt.
Positive Entwicklung für den Amphibienschutz
Die Teichsohle wird von Fremdmaterial befreit, das zunächst getrennt gelagert und begutachtet wird, bevor über die weitere Verwendung entschieden wird. Laut Aussage der Arbeiter hat die Eigentümerin die Maßnahmen beauftragt und folgt damit einer Absprache vom Ortstermin im Dezember 2024. „Es ist ein erster wichtiger Schritt, um den Amphibien hier wieder eine Chance auf Fortpflanzung zu geben“, erklärt Birgit Lutzer vom Vorstand der BUND-Kreisgruppe Gütersloh.
Schwere Umwelteingriffe für persönliche Interessen
Die Wiederherstellung des Teichs ist ein Erfolg für die BUND-Kreisgruppe, die im vergangenen Jahr Strafanzeige gegen die Betreiberin der Reitanlage stellte. "Das Vernichten des Biotopbereichs und das Einbringen von gefährlichen Stoffen in den Boden hätten so gewertet werden können", sagt Lutzer. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld stellte das Verfahren jedoch ein, da die Eingriffe als Ordnungswidrigkeiten bewertet wurden. Dennoch bleibt die BUND-Kreisgruppe am Ball. Für den Bereich hinter dem Stroh- und Heulager gibt es jedoch noch keine Fortschritte. Zwar sind Fahrspuren sichtbar, die auf Bewegungen hindeuten, doch die geplanten Entfernung des mit Abfällen verpressten Boden sind bislang nicht erfolgt. „Erfolgt der Rückbau, ist eine ordnungsgemäße Entsorgung notwendig“, betont Hartmut Lüker. Er wünsche sich sehr, dass die Unternehmerin dafür genug Verantwortungsbewusstsein zeige.
Und immer wieder der Weidezaun
Ein weiteres Problem ist illegal errichteter, mit Teeröl imprägnierter Weidezaun. Seit Mai 2024 dürfen Kreosot-Holzprodukte nur noch in speziellen Bereichen wie dem Eisenbahnbau verwendet werden. „Die Sachlage wird erneut vom Kreis Gütersloh geprüft. hoffen, dass ein Rückbau bald angeordnet wird“, sagt Andrea Groß. Denn auch aus dem Zaun und am Boden lagernden Teilen kann das Teeröl in den Boden gelangen.
Fazit: Noch viel Arbeit für den Biotopschutz
Die laufenden Maßnahmen zeigen, dass Druck und Zusammenarbeit Ergebnisse bringen können. Dennoch bleibt vieles zu tun, um die Natur auf der Reitanlage wiederherzustellen. „Wir hoffen, dass die kommenden Wochen weitere Fortschritte bringen und die Laichsaison für die Amphibien am gewohnten Ort möglich sein wird“, schließt Birgit Lutzer.