Feldsperling und Star

Geflügelte Garten-Gäste

Zu häufigen Garten Gästen im Kreis Gütersloh und darüber hinaus sind Feldsperlinge und Stare. Wie leben sie und was benötigen sie, um sich bei uns wohlzufühlen? Ein Beitrag von Bernd Schüre.

Wo ein Feldsperling ist, sind oft weitere in den Büschen

Der Feldsperling ist stark an Offenlandschaften mit landwirtschaftlicher Nutzung gebunden. Er lebt in bewaldeten Regionen, Waldrändern, Hecken, Alleen und im Randbereich von Siedlungen. Häufig in einem Trupp von Artgenossen lebt er in Gehölzen, Obstgärten, Alleen und Gärten in der Nähe von Äckern und Siedlungen. Die Nester befinden sich in Baumhöhlen, in Hohlräumen unter Dächern, Mauerspalten und -nischen oder auch in Hausbegrünungen.

Feldsperlinge lieben Staubbäder

Die Brutperiode liegt hier bei uns im Zeitraum ab Mitte April bis Anfang Mai. Die Nahrung des Feldsperlings besteht hauptsächlich aus Samen von Gräsern, Kräutern und Getreide, die Jungen benötigen auch tierisches Eiweiß. Auch Beeren und Knospen dienen als Nahrung. Gerne halten sich Feldsperlinge auf sandigen Flächen auf und nehmen dann längere Staubbäder.

Feldsperling-Bestände gehen zurück – jetzt handeln!

Die intensive Landwirtschaft gefährdet den Bestand des Feldsperlings, weil kaum noch Erntereste zurückbleiben und somit eine wichtige Nahrungsgrundlage entfällt. Entscheidend für eine Verbesserung der Bestandssituation dürfte in ganzjährig zur Verfügung stehender Nahrung liegen. So können lokale Vorkommen durch entsprechende Fütterung (auch im Sommer) geschützt werden. Um dem Brutplatzmangel entgegenzuwirken, der u. a. auch durch Gebäudesanierungen entsteht, können auch geeignete Nistkästen am Haus und im Garten angebracht werden.

Ich bin ein Star, holt mich hier rein!

Der Star – Vogel des Jahres 2018 – ist mit 19-22 cm knapp unter Amselgröße und fällt durch sein schwärzliches, metallisch grün oder purpurfarben glänzendes Gefieder auf. Die Federn sind an den Spitzen weiß oder beige, sodass der Körper hell gepunktet erscheint. Der Star ist für seine Stimmvielfalt bzw. sein Spotten bekannt, d. h. er besitzt die Fähigkeit, z. B. andere Vogelgesänge zu imitieren, weitere Laute und Geräusche nachzumachen und in seinen Gesang einzubauen.

Auch Stare werden immer seltener

Die Größe von Star-Populationen hat in den vergangenen Jahren stark abgenommen. Dieser Rückgang ist vor allem auf die immer stärker intensivierte Landwirtschaft, der damit verbundenen Artenverarmung (z. B. in Wiesen und Feldern) sowie den äußerst massiven Insektenrückgang zurückzuführen. Ein weiteres Problem ist der Rückgang an verfügbaren Baumhöhlen, denn in diesen baut der Star u. a. aus Blättern, Halmen, Federn und Haaren sein Nest.

Die Tiere sind dankbar für Höhlen und künstliche Nisthilfen

Stare sind auf vorhandene Höhlen angewiesen, weil sie diese nicht selbst anlegen können. Wer also dieser Vogelart helfen möchte, kann künstliche Nisthilfen am Haus und im Garten aufhängen, und zwar mit einem Fluglochdurchmesser von um die 50 mm. Auch der Erhalt von Viehweiden und das Anlegen artenreicher Wiesen in der Landwirtschaft sowie naturnahe Gärten und Grünflächen unterstützen die Stare.