Viele Tiere leben im Teutoburger Wald

Station 11

Wenn du durch den Teutoburger Wald spazierst, merkst du schnell: Hier ist ganz schön was los! Auch wenn du nicht alle Tiere siehst, sind sie da – leise, vorsichtig oder gut getarnt. In den Wäldern Deutschlands leben etwa 6.000 verschiedene Tierarten. Dazu gehören Säugetiere, Insekten, Reptilien und Vögel. Hier lernst du ein paar näher kennen, die oft vorkommen:

Rehe – leise Waldbewohner mit großen Ohren

Im Dickicht leben Rehe, die oft in kleinen Gruppen unterwegs sind. Sie fressen Blätter, junge Triebe und Gras. Am liebsten sind sie in der Dämmerung aktiv. Mit ihren großen Ohren hören sie genau, ob jemand kommt. Wenn du also ganz leise bist, hast du vielleicht Glück und entdeckst eines.

Füchse – schlaue Jäger mit rotem Fell

Auch Füchse wohnen im Wald. Sie bauen unterirdische Höhlen, die man „Bauten“ nennt. Dort bekommen sie ihre Jungen, die Füchse nennt man „Welpen“. Füchse sind schlau und neugierig. Sie jagen Mäuse, fressen aber auch Beeren oder Aas – sie sind also Allesfresser.

Dachse – die geheimen Baumeister

Ein eher heimlicher Waldbewohner ist der Dachs. Er kommt meistens nur nachts heraus. Mit seiner schwarz-weißen Maske sieht er richtig besonders aus. Dachse graben große Bauten mit mehreren Ausgängen. Oft wohnen dort sogar noch andere Tiere mit – wie ein WG-Leben im Wald.

Wildschweine – starke Wühler mit süßen Frischlingen

Und es gibt die Wildschweine. Diese kräftigen Tiere durchwühlen mit ihren Rüsseln den Boden auf der Suche nach Würmern, Eicheln oder Wurzeln. Wildschweinmütter heißen Bachen, ihre Jungen nennt man Frischlinge. Die sehen mit ihren Streifen richtig süß aus, sind aber gut zu verstecken. Wenn du Wildschweine siehst, bleib lieber auf Abstand – sie können auch mal ungemütlich werden, wenn sie sich bedroht fühlen.

Spechte – Klopfer mit gutem Gehör

Hoch oben in den Bäumen lebt der Buntspecht. Mit seinem kräftigen Schnabel klopft er an Rinde, um an Insekten zu kommen, die sich darunter verstecken. So hilft er dem Wald – denn er frisst viele Schädlinge. Wenn du also ein Klopfen im Wald hörst, ist vielleicht ein Specht ganz in der Nähe. 

Insekten - fleißige Waldarbeiter und Vogelfutter

Schaben, Waldameisen, Käferlarven und Tausendfüßer verwandeln totes Holz in gesunden Waldboden. Dabei laufen mehrere Schritte ab:

  • Besiedlung und Zerkleinerung:

    Insekten wie Bockkäfer, Holzwespen oder Larven von Prachtkäfern bohren sich in abgestorbene Bäume. Dabei zerkleinern sie das Holz mechanisch, was die Oberfläche vergrößert und die Zersetzung erleichtert.

  • Förderung von Pilzen und Mikroorganismen:

    Die Insekten hinterlassen Fraßgänge und Ausscheidungen, die Pilzen und Bakterien ideale Bedingungen bieten. Diese Mikroorganismen bauen die schwer zersetzbaren Bestandteile des Holzes weiter ab.

  • Zersetzung durch "Abfallverwerter"

    Andere Insekten wie Asseln oder Springschwänze zersetzen die feineren Holzbestandteile weiter und vermischen sie mit dem Boden. Sie tragen zur Bildung von Humus bei, indem sie organisches Material in nährstoffreiche Erde umwandeln.

  • Bodenbildung:

    Über Jahre hinweg wird das zersetzte Holz mit Erde, Pflanzenteilen und Mikroorganismen vermischt – so entsteht Mutterboden, der voller Nährstoffe steckt und neues Pflanzenwachstum ermöglicht.

Abgesehen von dieser nützlichen und wertvollen Waldarbeit, sind die Insekten eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel. 

Gefährliche Käfer – wenn es dem Wald schlecht geht

Aber leider gibt es auch Insekten, die dem Wald schaden. Der Borkenkäfer ist so ein winziger Schädling. Er bohrt sich unter die Rinde von Fichten und legt dort seine Eier ab. Die Larven fressen die Bäume von innen. Viele Fichten sind schon abgestorben, weil der Borkenkäfer sich so stark vermehrt hat – besonders nach heißen Sommern. Deshalb sieht man im Wald oft kahle Stellen, wo früher Bäume standen.

Der Wald braucht unsere Hilfe

Der Teutoburger Wald ist ein Zuhause für viele Tiere. Doch dieser Lebensraum ist in Gefahr: durch Klimawandel, Trockenheit und den Menschen, der immer mehr Platz braucht. Wenn der Wald verschwindet, verlieren auch die Tiere ihr Zuhause. Darum ist es so wichtig, den Wald zu schützen. Weniger Müll, keine wilden Lagerfeuer, auf den Wegen bleiben und junge Pflanzen stehen lassen – all das hilft, den Wald gesund zu halten. Denn nur, wenn wir gut auf ihn aufpassen, bleibt er ein Ort voller Leben – für Tiere, Pflanzen und auch für uns.