241223-Ehrentag der Schneeflocke
BUND-Kreisgruppe erläutert ökologische Bedeutung von Schnee
Am 18. Dezember feierten Schneebegeisterte den eigentlich aus den USA stammenden „Ehrentag der Schneeflocke“. Die BUND-Kreisgruppe Gütersloh teilt die Freude und betrachtet die Schneeflocke genauer. Denn die tanzenden weißen Sterne sind weit mehr als nur romantische Winterboten. Sie spielen eine wichtige Rolle für den Wasserhaushalt und die Lebenszyklen von Ökosystemen.
Im Kreis Gütersloh in nächster Zeit wenig Aussicht auf viele Flocken
Im Kreis Gütersloh liegt langanhaltender Schneereichtum derzeit in der Ferne. Laut Wetterprognosen bewegen sich die Temperaturen bis zum neuen Jahr eher über dem Gefrierpunkt. Vorstandsmitglied Reinhard Fink hofft auf den Januar. „Die weiße Pracht ist wunderschön anzusehen und gleichzeitig lebenswichtig für viele Pflanzen und Böden.“
Schnee: Isolator, Schutzschild und Wasserspeicher
Die isolierende Wirkung von Schnee sorgt dafür, dass tiefer liegende Erdschichten vor extremer Kälte geschützt bleiben. Blumenzwiebeln und Wurzeln überstehen den Winter dank der geringen Wärmeleitfähigkeit der Schneedecke oft schadlos. BUND-Kollegin Birgit Lutzer: „Ohne diesen natürlichen Schutzschild könnten Fröste tiefer in die Erde dringen und Pflanzen schädigen.“ Gleichzeitig verhindere Schnee, dass der Boden durch frühe Sonnenstrahlen erwärmt werde und Pflanzen zu früh keimten – „ein Problem, das vor allem in schneearmen Wintern zu beobachten ist.“
Schnee ist wichtig für den Wasserkreislauf
Schnee spielt auch eine zentrale Rolle im Wasserkreislauf. In den Bergen und höher gelegenen Regionen speichert die Schneedecke über den Winter große Mengen Wasser. Dieses Wasser fließt im Frühjahr langsam ab, speist Bäche und Seen, versickert und füllt Grundwasservorräte wieder auf. Schnee ist auch ein natürlicher Speicher für Feuchtigkeit in landwirtschaftlichen Böden. Ohne ihn fehlt den Pflanzen im Frühjahr oft die dringend benötigte Feuchtigkeit, was das Wachstum beeinträchtigen kann.
Steigende Temperaturen – weniger Schnee im Winter
Doch der Klimawandel ist auch in Nordrhein-Westfalen zu spüren. 2024 war nach Auskunft des Deutschen Wetterdienstes das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen. Die steigenden Temperaturen können immer öfter zu unkontrollierbaren Wetterextremen führen – und auch dazu, dass weniger Schnee fällt. Markus Lakämper, Leiter der BUND-Ortsgruppe Gütersloh: „Eine ungleichmäßige Verteilung von Wasser über das Jahr ist eine Herausforderung für die Natur und auch für die Infrastruktur.“
Nach Auffassung des BUND bleibt Schnee ein Symbol für die fragile Beziehung zwischen Klima, Wasser und Leben. Während er viel Bewunderung erntet, ist er entscheidend für die Wasserversorgung, die Natur und das Gleichgewicht unserer Umwelt.
Auf dem Bild: Diese Mitglieder der BUND-Kreisgruppe Gütersloh sind Schneeflocken-Fans. Von links Dunja Petrow, Markus Lakämper, Anette und Ingold Klee, Birgit Lutzer. Foto: BUND.