Wald im Wandel: Exkursion zur Haller Egge

Klimastress, Borkenkäfer und neue Hoffnung

Die BUND-Kreisgruppe Gütersloh hat am 6.7.25 zur Wanderung mit dem Waldexperten Hartmut Lüker eingeladen. Vom Treffpunkt aus ging es rauf auf die Haller Egge, einem Teilstück des Teutoburger Waldes. (Bericht: Anette Klee/Hartmut Lüker)

Dramatische Folgen des Klimawandels sichtbar

Unübersehbar war für alle Teilnehmenden, dass die Fichtenbestände an vielen Stellen des Waldes verschwunden sind, sie sind der Trockenheit und dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen. Auch andere Bäume sind abgestorben und haben große Freiflächen hinterlassen.

Vielfalt der Waldentwicklung vor Ort erlebt

Die erfreulich große Wandergruppe konnte an verschiedenen Standorten sehen, wie sich die Teilstücke des Waldes unterscheiden, die entweder aufgeforstet wurden oder aber sich aus eigener Kraft selbst neu regenerieren.

Buchen unter Stress, verbrannte Blaubeer-Blätter


Gut zu erkennen waren Hitzeschäden an zahlreichen Stämmen älterer Buchen, an denen sich die Rinde ablöst, was kurzfristig zum Verlust weiterer Bäume führen wird. Auch die Blätter der Blaubeeren unten am Waldboden waren teilweise von der Sonne verbrannt.

Kontroverse um neue Baumarten

Kontrovers diskutiert wurde über Sinn und ökologischen Nutzen der kleinen Versuchsflächen mit Douglasie und Esskastanie, die gut zu wachsen scheinen und sehr vital wirken. Bei der Bewertung einer Fläche ist es allerdings auch wichtig, sich zu fragen, ob es sich um eine Waldfläche oder eine Forstfläche (also einen Nutzholzbestand) handelt.

Natürliche Verjüngung als Hoffnung für die Zukunft

Lt. Hartmut Lüker ist es ratsam, auf eine natürliche Verjüngung zu setzen, um für die Zukunft einen robusten Wald zu bekommen, da die so heranwachsenden jungen Pflanzen hinsichtlich des Klimawandels anpassungsfähiger sind. Auf gezüchtete Setzlinge aus Baumschulen kann nach Meinung von Hartmut Lüker verzichtet werden, da die Setzlinge dann nicht nur mit dem neuen Standort, sondern auch noch besonders mit der Trockenheit zu kämpfen haben.

Wissensgewinn und Wiederholungswunsch

Nach ca. drei Stunden kam die Wandergruppe fröhlich, mit vielen neuen Eindrücken, neuem durch Hartmut vermitteltem Wissen und dem Wunsch, die Wanderung im nächsten Jahr erneut machen zu wollen wieder am Ausgangspunkt an.

 

Anette Klee / Hartmut Lüker