Gefräßige Borkenkäfer im Wald
Station 16
Der Borkenkäfer ist sehr klein – etwa so groß wie ein Reiskorn. Trotzdem kann er im Wald eine große Rolle spielen. Besonders wohl fühlt er sich bei Nadelbäumen wie der Fichte. Der Käfer bohrt sich unter die Rinde und legt dort kleine Gänge an. Diese nennt man Fraßgänge. Dort legt das Weibchen ihre Eier ab, und bald schlüpfen kleine Larven, die sich weiter durch das Holz fressen.
Was passiert im Baum?
Unter der Rinde transportiert der Baum Wasser und Nährstoffe. Wenn die Käfer dort Gänge graben, wird dieser Transport gestört. Der Baum bekommt dann nicht mehr alles, was er zum Wachsen braucht – er verändert sich und zeigt das durch braune Nadeln oder kahle Zweige.
Wie schützen sich Bäume?
Gesunde Bäume haben eine tolle Superkraft: Sie bilden Harz. Das ist eine klebrige Flüssigkeit, die aus dem Baum fließt, wenn ein Käfer in die Rinde eindringt. So bleibt der Käfer im Harz hängen. Starke Bäume, die viel Feuchtigkeit im Boden haben, können besonders viel Harz herstellen und sich so gut schützen.
Warme Sommer fördern die Käfer
In den letzten Jahren war es oft sonnig und sehr warm.Gleichzeitig hatten viele Bäume wenig Wasser zur Verfügung. Dadurch konnten sie nur wenig Harz bilden und waren sehr geschwächt. Für die Käfer war das eine gute Gelegenheit, sich schnell zu vermehren und große Waldflächen zu besiedeln.
Der Wald verändert sich
Man kann diese Veränderung im Wald gut beobachten. Dort, wo früher dichte Fichtenwälder standen, sind teilweise kahle Flächen. Manchmal wachsen auch heimische Bäume von alleine nach. Das nennt man "Naturverjüngung". Je nachdem, welche Baumarten nachwachsen, sieht der Wald dann aus.
Waldbesitzer wollen oft wieder Nadelbäume haben
Waldbesitzer forsten häufig wieder Nadelbäume auf, auch welche, die aus anderen Ländern kommen. Sie wachsen besonders schnell, so dass er Waldbauer sie fällen und das Holz verkaufen kann. Für den Wald ist das weniger gut, denn viele Nadelbäume nebeneinander sind wieder anfälliger für Borkenkäfer.
Der Kreislauf der Natur
Borkenkäfer gehören zum Leben im Wald dazu. Sie helfen mit, dass altes Holz abgebaut wird. Wenn das Gleichgewicht stimmt, findet jede Tierart ihren Platz. Und wenn viele verschiedene Bäume wachsen, bleibt der Wald lebendig und bunt – bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit.