Was steckt wirklich in Deo, Mundspülung und Co.?

BUND-ToxFox-App sorgt für erhellende Momente

Vom Teddy über Haushaltsgeräte bis hin zu Kosmetik-Artikeln: In vielen Alltagsprodukten sind bedenkliche Chemikalien enthalten. Der BUND hat deshalb eine App entwickelt, mit der Verbraucher über den Barcode bestimmte schädliche Inhaltsstoffe ermitteln können: den ToxFox. BUND-Kreisgruppenvorstandsmitglied Birgit Lutzer hat die App getestet.

Schock beim ersten Scan: Dove-Deo und Odol-Mundspülung fallen durch

„Ich war erschüttert, was alles in scheinbar harmlosen Produkten enthalten ist“, sagt Lutzer. „Den Spitzenreiter in meinem Schrank machte das Deo der Marke Dove. Auch die Odol med 3-Mundspülung ist im Mülleimer gelandet.“ Am Beispiel der hellblauen Gurgellösung zeigt sie, wie die App funktioniert: Nach dem Einscannen erscheint bei kritischen Erzeugnissen eine rot gekennzeichnete Warnung, die die Art der Inhaltsstoffe beschreibt wie: „Achtung, dieses Produkt enthält hormonelle Schadstoffe und einen wassergefährdenden Stoff.“ Anschließend werden die Chemikalien mit Bezeichnung aufgelistet.

Was steckt drin in der Mundspülung? Drei problematische Stoffe im Detail

Propylparaben: Dieses Konservierungsmittel kann bei Tieren hormonelle Störungen auslösen, etwa einen Rückgang der Spermienqualität. In Windelprodukten ist die Verwendung verboten, in Kosmetik ist sie nur in sehr geringer Konzentration erlaubt.

Methylparaben: Wird ebenfalls als Konservierungsmittel eingesetzt und gilt als hormoneller Verdachtsstoff. Tierversuche zeigen Veränderungen der Geschlechtsorgane.

CI 42051: Der Farbstoff gefährdet Gewässer und Trinkwasser, da er kaum abbaubar ist. Kläranlagen können ihn nicht vollständig herausfiltern – so gelangt er in den Wasserkreislauf und schließlich wieder beim Menschen.

Wie die App funktioniert – und wo ihre Grenzen liegen

Neben Produkt-Alarm oder Entwarnungen kann auch die Meldung erscheinen, dass ein Produkt dem ToxFox unbekannt ist. In diesem Fall lässt sich direkt über die App eine „Giftfrage“ an den Hersteller senden. Die Antwort fließt zurück in die öffentliche Datenbank.

Auch Verpackungen können Schadstoffe enthalten, nach denen gefragt werden kann. Die Datenbank deckt derzeit nur eine Auswahl besonders häufiger und gefährlicher Stoffe ab, wird aber seit 2016 laufend erweitert. „Und manche Hersteller verwenden eigene, abgeschlossene Barcode-Systeme. Bei denen kommt eine Fehlermeldung.“

Bewusster einkaufen – Schritt für Schritt

Lutzer fasst zusammen: „Mit dem, was die App beim ersten Einkauf zutage gefördert hat, bin ich dennoch zufrieden“, sagt Lutzer. In ihrem Haushalt werde sie Schritt für Schritt vorgehen und dranbleiben. Das Finden unbedenklicher Produkte brauche Zeit. „Für das Nivea-Rasiergel suche ich noch eine Alternative.“

Der ToxFox ist kostenlos im App-Store erhältlich oder über die BUND-Website. Als ergänzende Recherchequelle empfiehlt Lutzer das Portal ÖKO-TEST.